Was ist Whisky?

Whisky, Fakten, Spaß

Was ist Whisky?

Halten wir uns an die gängigen Gesetze und Beschreibungen von Whisky, ist Whisky in Europa laut wikipedia vom 13.11.2021 ein

  • Destillat aus Getreidemalzmaische
  • Es wurde mit einem Alkoholgehalt von weniger als 94,8 Volumenprozent destilliert
  • Mindestens drei Jahre in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern oder weniger gereift
  • Hat einen Mindestalkoholgehalt von 40 Volumenprozent

Soweit, so langweilig. Whisky ist so viel mehr als die gesetzlichen Auflagen sagen. Whisky ist für mich

  • Ein Stück Geschichte im Glas
  • Ein Kosmos zum Erkunden
  • Ein Thema zum Diskutieren und Fachsimpeln
  • Etwas zum Genießen

Du fragst dich jetzt bestimmt was meint der Markus denn damit?

Ein Stück Geschichte im Glas

Klar gibt es Regeln und Gesetze, die den Whisky erst zu dem machen, was er ist. Allerdings wurden die schon so oft diskutiert und beschrieben, dass ich das an dieser Stelle nicht mehr für nötig halte. Für die Einsteiger unter euch haben wir die Mindestandforderungen an Whisky oben aufgeführt. Was ich euch näher bringen will ist, weshalb es so toll ist sich mit Whisky zu beschäftigen.

Wann hattest du jemals die Möglichkeit ein Stück Geschichte im Glas zu haben? Oder etwas im Glas, dass dir eine Geschichte erzählt? Whisky wird mehrere Jahre im Holzfass gereift. Aktuell findet man meistens Whiskys, die ein Alter von 10 – 15 Jahren haben.

Du hast also eine Flüssigkeit im Glas, die vor 10 – 15 Jahren aus der Brennblase ins Fass gekommen ist. Je nachdem wann du diesen Beitrag liest, haben wir 2021 oder später. In Amerika ist Joe Biden Präsident, die Welt versucht die COVID Krise zu meistern, Deutschland will zum 31.12.2022 das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet haben.

Überlege dir mal was vor 10 – 15 Jahren passiert ist. Die Welt war eine ganz andere. Vor 10 Jahren nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima am 11.03.2011 wurde der Atomausstieg in Deutschland beschlossen. Der Arabische Frühling hat zu Aufständen in diversen arabischen Ländern geführt. Barack Obama war amerikanischer Präsident und Osama bin Laden wurde von amerikanischen Truppen gestellt.

Weiter zurück, vor 15 Jahren war noch George W. Bush Präsident der USA, von facebooks Macht war nichts zu spüren und MTV noch ein großes Ding.

Vielleicht hast du sogar einen Whisky in der Hand, der älter ist als die deutsche Wiedervereinigung. Der älteste Whisky, den ich getrunken habe, 50 Jahre alt. Das war 2018. Das heißt der wurde 1968 destilliert und ins Fass gelegt. Da war von Woodstock weit und breit nichts zu sehen und der kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion in vollem Gang. Joe Biden wurde laut wikipedia 1968 so langsam politisch aktiv. Der war also schon immer irgendwie dabei.

Solche Gedanken kommen mir oft, wenn ich mich in Ruhe auf ein schönes Glas Whisky einlasse. Jedes Glas ist eine kleine Zeitkapsel, die dich mehr oder weniger weit in die Vergangenheit befördert.

So ein Whisky erzählt aber auch selbst eine Geschichte. Lieber Leser, hier steigen wir ganz kurz ein in die Geschmäcker, die ich dir in einem späteren Artikel noch näherbringen werde. Du wirst sehen, je mehr du dich mit Geschmäckern beschäftigst, desto mehr erkennst du.

Auch wenn du es mir zu Beginn vielleicht nicht glaubst. Anfangs kannst du wahrscheinlich nur rauchig, nicht rauchig und hey das ist Whisky, unterscheiden. Wenn du schon mehr erkennst, perfekt.

Wenn du richtig gut bist, erzählt dir der Whisky eine Geschichte vom Meer, das durch den Wind aufgepeitscht salzige Noten zu dir bringt. Am Strand ist ein Lagerfeuer auf dem gegrillt wird und der Nachtisch mit Karamellbonbons liegt auch schon bereit. Oder er erzählt dir eine Geschichte wie du im Pinienwald läufst und zur Stärkung Trockenfrüchte isst.

Auf solche Reisen kann dich ein Whisky mitnehmen. Du bist nicht mehr in deinem Zimmer, sondern an ganz anderen Orten.

Ein Kosmos zum Erkunden

Dass Whisky ein Kosmos zum Erkunden ist, haben wir im vorherigen Abschnitt schon ein bisschen angeschnitten.

Jeder Whisky schmeckt anders und du kannst dich auf andere Art und Weise mit ihm beschäftigen. Du kannst mit Whisky spielen.

Schenkst du ihn ein, kann es sein, dass er erst etwas verschlossen ist. Das heißt, er gibt noch nicht so viel von seinen Geheimnissen preis. Lass ihn stehen ohne etwas zu tun, gib etwas Wasser hinzu, trinke etwas.

Du wirst sehen, dass sich der Whisky verändert und andere Noten preisgibt, die vorher vielleicht nur unterschwellig da waren. Er öffnet sich dir und gibt dir nach und nach weitere Dinge preis, die vorher verborgen waren. So kommt Stück für Stück eine kleine Galaxie an Geschmäckern heraus, die um den Hauptgeschmack kreisen.

Je älter der Whisky ist, desto mehr Zeit braucht er im Glas. Als Faustregel 1 Minute pro Jahr im Glas stehen lassen. Wenn der Whisky in Fasstärke abgefüllt ist und mehr als 50 % hat, kann es gerade zu Beginn helfen, mit ein paar Tropfen Wasser nachzuhelfen, um ihn auf Trinkstärke herunter zu bringen. Auch das entlockt dem Whisky andere Geschmacksnoten. Die Master Distiller der Brennereien verdünnen ihren Whisky sogar so weit, dass mehr Wasser im Glas ist als Whisky, um auch die letzten Geschmäcker herauszukitzeln.

Als Trinker müssen wir das aber nicht machen, sonst herrscht Flut im Glas und Noah baut darin eine Arche.

Whisky ist also etwas, das sich in ständigem Wandel befindet, sobald du ihn ins Glas eingeschenkt hast. Jedes Glas für sich ist ein Mikrokosmos an Geschmäckern und Möglichkeiten die erkundet werden wollen.

Das ist natürlich nicht bei jedem Whisky so. Daher wundere dich nicht, wenn das nicht passiert. Es spricht auch nichts dagegen einfach ein Glas zu trinken, ohne sich damit auseinanderzusetzen. Du kannst Whisky trinken wie du willst. Wichtig ist nur, dass du Spaß daran hast und es schmeckt. Das Leben ist zu kurz für schlechten Whisky.

Ein Thema zum Diskutieren und Fachsimpeln

Erfahrene Whiskytrinker kennen das schon. Wir sitzen in geselliger Runde und es geht los. Wonach schmeckt der Whisky. Was bringt die Distillery sonst noch so raus. Ist der Whisky den Preis wert, der dafür bezahlt wurde? Hätte er vielleicht noch länger oder kürzer im Fass liegen sollen?

Die Meinungen zum Whisky im Glas sind so vielfältig wie die Geschmacksnoten, die dir der Whisky offenbaren kann. Und nichts macht mehr Spaß, als das unter Gleichgesinnten zu diskutieren.

Jede Person bringt andere Vorlieben und Erfahrungen mit. Du kannst dabei viel lernen. Aus solchen Diskussionen können auch tolle Dinge entstehen. Man kommt auf andere Whiskys oder plant gar einen gemeinsamen Urlaub oder Konzertbesuch. Es muss sich nicht immer nur im Whisky drehen, wenn du einen trinkst.

Etwas zum Genießen

Das ist eigentlich das Wichtigste überhaupt an Whisky. Er ist etwas zum Genießen. Wähle einen Whisky aus. Setze dich hin, alleine oder mit Freunden. Schenke ihn in das Glas ein. Vergiss den Stress des Tages, den du hattest. Lass die Seele baumeln und lebe einfach im Moment. Es gibt nichts als den Whisky und dich. Du nimmst den ersten Schluck und denkst dir, dass alles passt. Es ist ein schöner Moment und nichts kann dich aufregen. Das Ritual um das Aussuchen des passenden Whisky, das Einschenken und die Sinneseindrücke bieten sich perfekt dafür an, den Alltag auszuschließen und sich zu erholen.

Egal wie, genieße deinen Whisky einfach ohne Hektik und Stress und ohne dir etwas von anderen reinreden zu lassen.

Fazit

Du hast gelesen, dass Whisky so viel mehr ist, als nur das was er den Gesetzen und Regeln nach sein sollte.

Er ist etwas mit dem du dich beschäftigen kannst. Er ist etwas das dich herausfordert und erkundet werden will. Er ist etwas, mit dem du herrlich mit Freunden diskutieren und genießen kannst. Er ist aber vor allem Eines. Ein Genussmittel, das so viel mehr ist, als die Summe seiner Einzelteile. Daher schenke dir einen schönen Dram ein, der für dich gerade passt und genieße ihn. Pass aber auch auf, dass es nicht zu viel wird mit dem Genuss. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch immer über Alkohol sprechen und vorsichtig damit umgegangen werden sollte.

Barfass

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