Das Mindset, die Umgebung, der Whisky
Karibische Rhythmen, Sonnenschein bei angenehmen 30 Grad, eine Hängematte am Strand und das Rauschen des Meeres. Wenn es dir geht wie mir, sehnst du dich im Winter auch nach der Wärme des Sommers und den Tagen, an denen die Sonne statt um 16:30 erst um 21 Uhr untergeht. Aber an was denkst du bei diesen Bildern zuletzt? Nun bei mir ist es tatsächlich Whisky. Im Urlaub, gerade im Sommer denke ich eher an Cocktails oder ein schönes kühles Bier. Heute philosophiere ich etwas und frage mich, gibt es die richtige Stimmung für einen Whisky und wie ich Whisky trinke? Ich denke ja. Also mach es dir mit deinem Dram gemütlich, wenn du in der Stimmung für einen bist und philosophiere in den nächsten Zeilen mit mir gemeinsam.
Temperaturen
Im Sommer ist der Whisky für mich eher uninteressant. Es ist zu warm und ab und zu trinke ich zwar einen Dram schottischen Whisky, aber zum Grillen passt doch eher ein vanilliger Bourbon oder etwas Leichtes. Die richtige Zeit für einen Whisky, das sind die kühleren Tage im Herbst, Winter und Frühjahr. Da sitze ich lieber drinnen und beschäftige mich mit dem Inhalt im Glas. Wenn ich mit meinen Whiskyfreunden spreche, ist es oft so, dass sie auch sagen, im Sommer nur sehr wenig Whisky zu trinken. Es scheint also etwas dran zu sein, dass die schönste Jahreszeit uns die Lust an einem Dram nimmt. Dann kommen wir mit der optimalen Trinktemperatur von Whisky bei 18 – 22 Grad im Glas auch auf die gleiche optimale Umgebungstemperatur.
Oder trinkst du Whisky gerne, wenn dir der Schweiß die Haut runterläuft? Ich fürchte da wird der Kreislauf noch stärker angeregt und man schwitzt noch viel mehr. Es spricht aber nichts gegen einen schönen Whisky-Cocktail. Das kann bei heißen Außentemperaturen schon etwas Tolles sein. Am liebsten von der nächsten Bar, die das frisch mixt. Oder natürlich selbstgemacht.
Stimmung
Grundsätzlich sollte Alkohol ja nicht getrunken werden, um runterzukommen. Die Gefahr einer Sucht ist zu groß im hektischen und stressigen Alltag. Manchmal kommt es trotzdem vor, dass ich auf der Arbeit richtig gestresst bin und mir abends als Ausgleich einen Whisky gönnen will. Wenn dann der heißersehnte Feierabend da ist und ich das Glas einschenke, merke ich, dass ich mich überhaupt nicht so richtig auf den Dram einlassen kann. Nicht mal zum nebenbei Trinken macht der Whisky richtig Spaß. Warum also in schlechter Laune einen guten Whisky trinken. Das ist Verschwendung. Ich gehe doch auch nicht auf ein Konzert, nur um dann die ganze Zeit schlecht gelaunt in der Ecke zu stehen und die Musik zu laut zu finden.
Wenn ich allerdings gut gelaunt bin und mir zur Belohnung für einen super gelaufenen Tag einen Dram einschenke, schmeckt der nochmal besser, als an einem normalen Tag. Für mich hat meine Stimmung eindeutig einen Einfluss auf mein Geschmacksempfinden. Ein Whisky kann gute Stimmung noch verbessern, aber für mich hebt er selten schlechte Laune.
Freunde
Wenn ich allerdings mal schlechte Laune habe und mit Freunden einen Whisky trinke, dann komme ich auf andere Gedanken. Die Stimmung hebt sich und der Whisky schmeckt auch auf einmal wieder. Wenn man Whisky zusammen mit einem oder mehreren guten Freunden trinkt, lässt man sich auch eher wieder auf das Glas ein, als wenn man einen Dram für sich alleine trinkt. Man tauscht sich aus, diskutiert den Inhalt und beschäftigt sich mit dem Whisky. Gemeinsam Whisky trinken macht deutlich mehr Spaß und es schmeckt besser, als wenn ich Whisky alleine trinke. Spannend ist es auch, wenn wir darüber diskutieren, welche Geschmacksnoten der Dram hat. Oft rieche ich ähnliche Dinge, aber ich drücke mich anders aus, oder ich bemerke zuerst andere Noten, als die Person mit der ich gerade trinke.
Und wenn jeder einen oder zwei Whiskys mitbringt, so kann jeder auch etwas Neues entdecken und den Horizont erweitern.
Musik
Der Musikgeschmack der Leute ist so grundverschieden wie die Geschmäcker beim Whisky. Die einen mögen Metal, Punk und Rock (ich), die anderen mögen eher Pop, Klassik oder Hip Hop (ich nicht). Aber wenn du es dir mit deiner Lieblingsmusik und einem Glas Whisky gemütlich machst, schmeckt der viel besser.
Für mich ist das Passende entspannender Irish Folk Rock, oder Classic Rock, Country. Hauptsache entspannt und nicht zu fordernd. Ich will ja abschalten, mich auf den Whisky einlassen und nicht noch anderweitig gefordert werden.
Was allerdings auch Spaß macht ist Musik raten, was ich gerne mit Freunden spiele. Einer lässt einen Song laufen und der andere soll erraten welche Band und welcher Titel das ist. Da kommen oft ganz wilde Kombinationen raus. Von Coverversionen von Creedence Clearwater Revival über die Dropkick Murphys bis hin zu dem Titelsong der Hero Turtles.
Eine andere interessante Musik Whisky Vereinigung war den passenden Song zum Whisky zu finden. Das hebt das Ganze nochmal auf ein anderes Level. Wir hatten einen 13-jährigen Craigellachie, der süß wie Gummibären war. So kamen wir auf den Titelsong der Gummibärenbande. Einen 14-jährigen Clynelish der paradiesisch war, weshalb Guns n Roses Paradise City super dazu passte. Einen 24-jährigen Secret Highland (auch Clynelish). Tja Guns n Roses passen zu Clynelish, da er immer so eine leichte Dreckigkeit im Geschmack hat, aber der war zum Niederknien gut. Deshalb November Rain, das Solo ist auch zum Niederknien.
Dann eine Fassprobe eines Benrinnes, die einfach nicht gut war. Da haben wir dann den Song „You ain’t seen nothing yet“ von Bachman Turnder Overdrive genommen, da der noch Zeit im Fass braucht. Das war mal eine andere Art der Beschäftigung beim Whisky Trinken.
Fazit
Ja es gibt eindeutig die richtige Stimmung.
Whisky kann zwar zu jeder Jahreszeit getrunken werden, aber wichtig ist es ihn zu genießen und da passen die heißen Temperaturen im Sommer für mich eher nicht. Auch ist es viel schöner den Whisky in positiver Grundstimmung zu genießen, als ihn wütend reinzukippen. Am tollsten ist es, ihn gemeinsam mit Freunden zu genießen und bei passender Musik der Kreativität freien Lauf zu lassen.
Für mich ist Whisky so am schönsten. Gemeinsam mit Freunden, ohne Stress und Druck einen Dram einschenken und die Gedanken frei laufen zu lassen. Dazu noch in meiner gemütlichen Sitzecke sitzen und den Dram genießen. Oft kommen so auch sehr unterhaltsame Spiele raus, die auch ohne Whisky funktionieren. Man könnte ja auch mal ein welche Musik passt zu diesem Essen Spiel machen. Und wenn ich den Whisky alleine trinke, dann mit einem guten Buch.
Wichtig ist bei aller Passion zu Whisky, dass du ihn oder Alkohol im Generellen nicht dazu verwendest, um regelmäßig Stress abzubauen. Denn wenn das zu oft passiert, bist du auf gutem Weg, dir ein ungesundes Trinkverhalten anzugewöhnen. Und mir geht es jedenfalls so, dass ich zu gerne trinke, als dass ich nach Alkohol süchtig werden will. Denn das ist dann kein Spaß mehr.
Geht es dir beim Trinken von Whisky ähnlich wie mir, oder liebst du es bei 40 Grad im Schatten an deinem Dram zu nippen? Dann schreib mir gerne deine Erfahrungen auf markus@whisky_voodoo